Zwischen den Fotografien von Gino Puddu, Paolo Primiero und Franco Molfrani arbeitet lautlos die Mikromechanik des Zusammenhangs. Was weder einzelnes Bild noch Fotograf allein mehr leisten können, erhält neue Gestalt in der Differenz Puddus stummer Briefe, Primieros Lauschen nach Lebenszeichen und den glücklichen Augenblicken Molfranis.
Versucht der Betrachter, die Bilder wörtlich zu nehmen, erliegt er ihrer Redundanz; sucht er nach Bedeutung, so stößt er auf erbitterten Widerstand. Ohne eine Strategie von Rezeption - dem Eingliedern in die vorhandene Welt - entsteht punktuell die Grundlage jeder Wahrnehmung: ein Gefühl zu schweben.
Anders jedoch als bei des Kaisers neuen Kleidern erscheint allmählich das neue Gewand; es zeigt sich, dass vielleicht nur so gelingen mag, dem Werden der Stadt angemessen Ausdruck zu geben: Technik, Präsentation, Artikulation werden hier wie dort zu Momenten des Übergangs - kommunikativ erst in der Aufgabe ihrer Position.
'All I Really Need to Know I Learned in Kindergarten'
by Robert Fulghum